Veranstaltungen im November

Antisemitismus und Justiz: Ist das deutsche Recht ausreichend, um judenfeindliche Worte und Taten zu bekämpfen?

Einladung zum Vortrag mit Prof. Dr. Ulrike Lembke am Dienstag, dem 19. November 2024 um 19 Uhr in die Eberhard-Ossig-Stiftung, Markgrafenstraße 88, 10969 Berlin (gegenüber dem Jüdischen Museum Berlin)

Wir heißen alle interessierten Frauen und Männer herzlich willkommen! Der Eintritt ist frei.

Seit dem Hamas-Massaker ist die Zahl antisemitischer Ereignisse in Deutschland sprunghaft gestiegen. Aber hat das auch zu einer höheren Zahl von Strafverfahren geführt? Es heißt, manche Parolen seien als Ausdruck der Meinungsfreiheit hinzunehmen. Mitunter werden Sprüche und Taten auch nicht als antisemitisch erkannt. Was sind die Möglichkeiten und die Grenzen des Justizapparats in der Ahndung von Antisemitismus?

Prof. Ulrike Lembke gibt einen Überblick über rechtliche Grundlagen für die Bekämpfung von Antisemitismus in Deutschland und beleuchtet die Probleme bei der Anwendung des geltenden Rechts durch Gerichte, Staatsanwaltschaften und Behörden. Was können Verfassungsänderungen, Strafrechtsverschärfungen oder andere Antisemitismus-Definitionen beitragen?   Im Anschluss an den Vortrag können Erfahrungen mit der rechtlichen Bekämpfung von Antisemitismus geteilt werden. Wir wollen gemeinsam diskutieren, wie sich die Situation verbessern lässt.

Prof. Dr. Ulrike Lembke ist Freie Rechtswissenschaftlerin sowie Richterin des Verfassungsgerichtshofes des Landes Berlin. Zuvor war sie als Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Universität Hamburg, der FernUniversität in Hagen und der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Sie ist seit August 2021 Projektleitung im BMBF-geförderten Verbundprojekt “Antisemitismus als justizielle Herausforderung” (ASJust).

Kulinarischer Dialog

Am Sonntag, dem 24. November 2024 um 15 Uhr in der Cafeteria der Emmaus-Ölberg-Gemeinde, Am Lausitzer Platz 8A, 10997 Berlin

 

Seit 15 Jahren lädt Bet Debora zum kulinarischen Dialog ein. Dieses Jahr ist Julia Mostova-Schwarz Gesprächspartnerin von Talin Bahcivanoglu. Julia ist Designerin von Beruf, aber Kochen ist ihre Berufung, der sie sich schon lange mit Leidenschaft und Hingabe widmet. Von ihren beiden Großmüttern lernte sie bereits als Kind die jüdische Küche kennen und lieben. Julia Mostova-Schwarz betreibt einen kulinarischen Blog und bietet seit Jahren im Rahmen des Integrationsprojekts „Impuls“ Kochkurse in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin an, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Talin und Julia lernten sich im Rahmen des Projekts „Gefilte Fisch mal zwölf“ kennen, das Bet Debora gemeinsam mit dem Verein „Cymes un Delishkes“ während des Themenjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ auf Initiative von Talin durchführte.

 

Nach dem Gespräch wird es die Möglichkeit geben, von Julia zubereitete jüdische Spezialitäten zu verkosten. Zur Deckung der Kosten für die Lebensmittel bitten wir um 8 € pro Person.

 

Wir bitten um Anmeldung bis 21. November 2024 unter bet.debora@gmail.com oder talin.bahcivanoglu@berlin.de

 

Talin Bahcivanoglu ist Fachdozentin für Sozialpädagogik. Sie ist promovierte Ethnologin, Politologin und Sozialarbeiterin.

Die Veranstaltungen werden von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung gefördert.

Nach dem 7. Oktober 2023: Erfahrungen mit Antisemitismus im Alltag

Wir laden herzlich zu einem Austauschraum mit Romina Wiegemann (Kompetenzzentrum antisemitismuskritische Bildung und Forschung) am Mittwoch, dem 30. Oktober 2024 um 18 Uhr ein.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 28. Oktober 2024 unter bet.debora@gmail.com

Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

Der Veranstaltungsort in Berlin wird nach Anmeldung mitgeteilt.

Seit dem 7. Oktober 2023 tritt Antisemitismus sehr deutlich zutage. Jüdinnen_Juden in Berlin machen in unterschiedlichen Lebensbereichen entsprechende Erfahrungen, das Sicherheitsgefühl ist beeinträchtigt. Darum ist es uns ein wichtiges Anliegen, einen geschützten Raum zu bieten, um uns über unsere Erfahrungen auszutauschen. Antisemitismus trifft uns in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Freizeit. Wie gehen wir privat und in unserem Arbeitsumfeld damit um? Wie prägen familiäre Erfahrungen unsere eigenen Strategien des Umgangs mit Antisemitismus? Welche Rolle spielen öffentliche, politische, wissenschaftliche u. a. Diskurse über Antisemitismus für uns in der Kommunikation, der Zusammenarbeit, dem Zusammenleben?

 

Romina Wiegemann leitet im Kompetenzzentrum für antisemitismuskritische Bildung und Forschung die Pädagogik und die bundesweiten Bildungsprogramme. Sie ist seit vielen Jahren in der antisemitismus- und diskriminierungskritischen Erwachsenenbildung tätig und hat Erfahrung in der Betroffenenberatung sowie in der themenbezogenen Supervision und Beratung von Teams, Institutionen, Projekten und politischen Strategien.

 

 

Die Veranstaltung wird von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung gefördert.

 

 

 

Rabbinerinnen in Deutschland

Wir laden herzlich zu einer Gesprächsrunde am Sonntag, dem 22. September 2024 um 15 Uhr ein.

Ort: Piano Salon Christophori, Ufer-Hallen, Uferstraße 8, 13357 Berlin (U8 Pankstraße)

Mit: Rabbinatsstudentin Alisa Bach, Mitbegründerin der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, Rabbinerin Karen Engel (Berlin), Rabbinerin Anita Kantor (Berlin), Rabbinerin Elisa Klapheck (Frankfurt/Main)
Moderation: Rabbinerin Avigail Ben Dor Niv (Berlin)


Wir heißen alle interessierten Frauen und Männer herzlich willkommen!
– Der Eintritt ist frei –

1999 luden wir zur ersten Bet Debora Tagung europäischer Rabbinerinnen, Kantorinnen, rabbinisch gelehrter und interessierter Jüdinnen und Juden ein, der ersten Zusammenkunft dieser Art in Europa. In der Einladung hieß es damals:

Frauen stehen gleichberechtigt mit Männern auf der Bima. In diesem Jahrzehnt hat eine faszinierende Entwicklung im europäischen jüdischen Leben stattgefunden. Zunehmend üben Frauen wichtige Kultusfunktionen aus. Schon jetzt amtieren Rabbinerinnen in Städten wie London, Paris und Oldenburg, genauso wie in Moskau, Minsk und Budapest. Was bedeutet dies für die jüdische Tradition und Überlieferung? Wie verschieben sich ihre Inhalte, welche Themen treten in den Vordergrund, welche neuen Herausforderungen stellen sich?

Fünfundzwanzig Jahre später wollen wir uns diesen Fragen wieder stellen. Obwohl es in Deutschland inzwischen eine Reihe liberaler Synagogen und zwei Rabbinerseminare gibt, wo viele der Studierenden weiblich sind, ist die Repräsentation von Frauen im Rabbinat in den jüdischen Gemeinden in Deutschland marginal. In vielen Gemeinden können Frauen nach wie vor nicht gleichberechtigt am Gottesdienst teilnehmen, können ihn nicht leiten und werden nicht zum Minjan gezählt. Wir wollen uns eingehend mit den Gründen für dieses Phänomen, den Konsequenzen für die hier arbeitenden Rabbinerinnen und Kantorinnen und den Möglichkeiten, dies in Zukunft zu ändern, beschäftigen.

Referentinnen:

Alisa Bach: In Israel, seit 1960 in Deutschland aufgewachsen, absolvierte Alisa Bach Studien der Sozial- und Rechtswissenschaften. Von 1991-2016 leitete Alisa Bach ein großes Jugendamt mit zuletzt 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 2022 erwarb sie den Master of Jewish Theology an der Universität Potsdam und studiert zurzeit am dortigen Abraham Geiger Kolleg. Alisa Bach war und ist vielfach ehrenamtlich aktiv: Von 1974 bis 1985 war sie Mitglied von Frauengruppen in Göttingen und Hannover, sie war Mitglied der Repräsentanz der Jüdischen Gemeinde Hannover und 1995 Gründungsmitglied der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover. 2021 war sie als Bar- und Bat Mitzva-Lehrerin tätig. Bis heute leitet Alisa Bach die 2012 eröffnete „Jüdische Bibliothek Hannover“. Veröffentlichungen: Die Rechtsprechung zur Vergewaltigung – über die weit gezogenen Grenzen der erlaubten Gewalt gegen Frauen in: Kritische Justiz 1977, S. 221-241; Zur Autorität der Halacha im Reformjudentum. LIT Verlag 2024.

Bevor Karen Engel im Mai 2022 vom Zacharias Frankel College zur Masorti-Rabbinerin ordiniert wurde, arbeitete sie als Radiojournalistin und Pädagogin und war in jüdischen Angelegenheiten in Österreich und Europa aktiv. Sie gründete die gemeinnützige jüdische Bildungsorganisation Tacheles Styria in Österreich und war auch Mitbegründerin und Leiterin des jüdischen Kulturzentrums in Graz. Außerdem war sie die erste Frau im Vorstand der Jüdische Gemeinde Graz. Sie hat drei erwachsene Töchter.

Anita Kántor, geboren 1970 in Ungarn, studierte Judaistik und Hebräisch am Jewish Theological Seminary in Budapest, an der Universität Budapest sowie an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Sie erwarb zunächst einen Abschluss als Religionspädagogin. Ab 2014 studierte sie Jüdische Theologie an der Universität Potsdam und wurde dort 2020 zur Rabbinerin ordiniert. Anita ist Mitbegründerin des Central European Beit Din, unterrichtet am JTS Budapest, lebt in Berlin und Budapest.

Elisa Klapheck ist liberale Rabbinerin in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt/M., Professorin für Jüdische Studien an der Universität Paderborn und seit 2023 Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz (ARK). Als jüdische Feministin gehört sie zu den Mitbegründerinnen von Bet Debora. 1999 veröffentlichte sie „Fräulein Rabbiner Jonas. Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?“, 2014 erschien von ihr „Margarete Susman und ihr jüdischer Beitrag zur politischen Philosophie“ (2014). Zu Klaphecks Schwerpunkten gehören politische Theologie des Judentums, jüdischer Feminismus/ Genderstudien, jüdische Wirtschaftsethik. In diesem Zusammenhang gibt sie auch die Reihe „Machloket / Streitschriften“ heraus, von der gerade der 7. Band zum Thema Judentum und Demokratie erschien.

Avigail Ben Dor Niv, 1989 in Jerusalem geboren, ist eine progressive liberale Rabbinerin, die am Abraham Geiger Kolleg in Potsdam ordiniert wurde. Derzeit ist sie Rabbinerin der liberalen jüdischen Gemeinde in Basel, Schweiz, wo sie sich für eine inklusive religiöse Kultur einsetzt. Mit einem Bachelor- und einem Master-Abschluss, beide mit Auszeichnung in Tel Aviv und Potsdam erworben, konzentrierte sich Avigails akademische Forschung auf das halachische Recht aus einer Geschlechterperspektive und hinterfragte traditionelle Interpretationen, um mehr Gleichberechtigung im jüdischen Leben zu fördern

Die Veranstaltung wird von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung gefördert.

Gedenken an die »Fabrik-Aktion« und den Protest in der Rosenstraße

 

Der Initiativkreis und die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum laden
Sie und Ihre Freund:innen zur Gedenkveranstaltung am Dienstag, dem 27. Februar 2024, ein.

 

Einladung Gedenken Rosenstraße 2024 PDF

 

 

Am 27. Februar 1943 – vor 81 Jahren – fand im Deutschen Reich die »Fabrik-Aktion« statt, bei der Tausende Jüdinnen und Juden an ihren Zwangsarbeitsstätten verhaftet und anschließend nach Auschwitz deportiert wurden. In Berlin waren auch viele in sogenannter Mischehe Lebende darunter, die im Sammellager Rosenstraße 2–4, dem ehemaligen Wohlfahrtsamt der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, inhaftiert wurden. Als ihre Angehörigen erfuhren, wo sie sich befanden, versammelten sie sich vor dem Gebäude. Es waren vor allem Frauen und Kinder,  die dort tagelang ausharrten – bis zur Freilassung der Festgenommenen.

Am Ende der Gedenkzeremonie werden weiße Rosen vor der Skulptur von Ingeborg Hunzinger niedergelegt. Bitte bringen auch Sie auch eine mit! Herzlichen Dank!

 

Die Veranstaltung wird aufgenommen und anschließend im Internet zugänglich sein. Wenn Sie an der Zeremonie teilnehmen, stimmen Sie zu, dass Foto- und Filmaufnahmen von der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum und dem Initiativkreis veröffentlicht werden dürfen.

 

PROGRAMM
16.00 Uhr
Stilles Gedenken am Mahnmal Große Hamburger Straße, Berlin-Mitte

  • El Male Rachamin: Kantor Simon Zkorenblut, Jüdische Gemeinde zu Berlin
  • Kaddisch: Rabbiner Yitzhak Ehrenberg, Jüdische Gemeinde zu Berlin

Anschließend: Schweigemarsch zur Rosenstraße

 

16.15 Uhr
Gedenkfeier vor der Skulptur von Ingeborg Hunzinger, Rosenstraße, Berlin-Mitte

  • Begrüßung: Dr. Andrea Riedle, Vorsitzende der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum 2024, Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors
  • Worte des Gedenkens: Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
  • Merkwort: Dr. Moshe Abraham Offenberg, Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin
  • Trialogischer Austausch der Religionen: Marion Gardei, Kübra Dalkilic und Esther Hirsch
  • Hebräischer Gebetsgesang: Kantorin Esther Hirsch, Synagoge Sukkat Schalom
  • Kaddisch: Rabbinerin Gesa Ederberg, Jüdische Gemeinde zu Berlin

Musikalische Umrahmung durch den Chor des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn

Die Zeremonie ist anschließend auf www.orte-der-erinnerung.de abrufbar.

Mit freundlicher Unterstützung des Instituto Cervantes Berlin

 

Initiativkreis: Anne Frank Zentrum, Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), Bet Debora e. V., Bezirksamt Mitte von Berlin, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Deutscher Juristinnenbund e. V. (Landesverband Berlin), Frauenarbeit der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Frauenseelsorge im Erzbistum Berlin, Gedenkstätte Stille Helden, Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V., Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin, Jüdische Gemeinde zu Berlin, Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Stiftung Zurückgeben, Überparteiliche Fraueninitiative Berlin – Stadt der Frauen e. V.

 

 

Das UN-Frauenrechtsabkommen CEDAW

Fit für die Mitwirkung an der Durchsetzung unserer Frauen- und Menschenrechte

– Workshop –

Am Mittwoch, dem 15. November 2023, 14 bis 18:30 Uhr

Rathaus Charlottenburg–Wilmersdorf, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin, Bürgersaal, 3. Etage (Fahrstuhl und gesonderter barrierefreier Zugang sind vorhanden) oder über Zoom

Mit Marion Böker, unabhängiger Expertin für CEDAW und Beraterin für Menschenrechte & Genderfragen

 

Wir laden herzlich alle Interessierte ein, insbesondere Vertreter:innen jüdischer Organisationen und Institutionen und der jüdischen Gemeinden; weiter Interessierte aus Berliner Institutionen und Berufsgruppen, die zu den Multiplikator:innen gehören, etwa aus Verwaltung, Sozialarbeit, Bildungsarbeit und Vereinen. Neben Information, Austausch und Diskussion möglicher Fallkonstellationen und Handlungsmöglichkeiten möchten wir eine größere Vernetzung der Akteur:innen für die Zukunft erzielen. Wir wollen die Menschenrechte nach 75 Jahren stärken und damit uns alle.

 

Für Getränke wird gesorgt.

 

Ablaufplan

 

Teilnahmebeitrag: 10 EUR bitte vor Ort zahlen, bei Online-Teilnahme bitte vorab  überweisen.  Die Kontoverbindung wird nach Anmeldung mitgeteilt.

 

Wir bitten um Anmeldung per Email an marion.boeker@gmx.de, Anmeldeschluss ist der 10. November 2023. Bitte geben sie an, ob Sie persönlich vor Ort teilnehmen oder eine Online-Teilnahme wünschen. Den Zoom-Link verschicken wir zwei Tage vor der Veranstaltung per E-Mail.

 

In Kooperation mit der Frauenbeauftragten des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf, gefördert durch die Berliner Landeszentrale für Politische Bildung

 

75 Jahre nach Inkrafttreten der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und 40 Jahre nach Inkrafttreten der Frauenrechtskonvention CEDAW (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women, Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau) – dem in 189 Staaten rechtlich verbindlichen Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau – sind wir von der vollständigen Umsetzung noch weit entfernt. Dennoch gilt CEDAW als das völkerrechtlich wichtigste Menschenrechtsinstrument für Mädchen und Frauen und wird auch Magna Charta der Frauenrechte genannt. Es verbietet jede Diskriminierung auf Grund des Geschlechts, der geschlechtlichen Orientierung und Geschlechtsidentität in allen Lebensbereichen. Durch die Arbeit des Überprüfungsausschusses in Genf, der Staaten und Zivilgesellschaft wurde aber schon viel erreicht. Mit diesem Workshop möchte Bet Debora über CEDAW als Frauenrechtsinstrument im Zusammenhang mit den anderen Menschenrechtsabkommen und Mechanismen der Vereinten Nationen informieren und mehr Mitwirkung am Prozess der Umsetzung ermöglichen. Weiter wollen wir alle ermutigen, die menschenrechtlichen Beschwerdeinstrumente zu nutzen.

 

Nach einer Einführung in die Inhalte, Mitwirkungsmöglichkeiten und Wirkungsmechanismen der Frauenrechtskonvention und Nachfragen wird eine Diskussion zu den Themen erfolgen, die den Teilnehmenden wichtig sind. Es geht um Rechte, die nicht umgesetzt sind, direkte und indirekte intersektionale Diskriminierungen auf Grund des Geschlechts und weiterer Gründe, etwa der Herkunft oder/und Religionszugehörigkeit, wie wir dagegen vorgehen können, wenn wir vor Gerichten im eigenen Land nicht zum Recht kommen oder der Staat uns nicht ausreichend schützt. Wohin wenden wir uns dann und wie können wir mit den Vereinten Nationen zusammenarbeiten, die manchen noch „weit weg“ erscheinen. Dem ist längst nicht so. Als Individuen und organisierte Zivilgesellschaft haben wir Mitwirkungsrechte und -pflichten. Manche Rechtsverletzungen bestehen schon lange, andere treten in neuen Konstellationen auf. Wir sind alle gefragt, zu beobachten, nicht tatenlos zuzusehen. Rechtsverletzungen, Diskriminierungen werden meist lokal zuerst sichtbar. Wenn wir vor Ort aktiv werden, die Informationen weiterreichen, kann Menschenrechtsschutz-Gewährleistung beschleunigt werden. Darüber hinaus werden Menschenrechte beständig weiterentwickelt. So stehen nötige Abkommen zu neuen Technologien, dem Menschenrecht auf Frieden, den Rechten älterer Personen auf der Tagesordnung, und wir alle können dazu beitragen.

 

Nach dem 7. Oktober 2023 sind die bestehenden Abkommen wichtig, die sexualisierte Gewalt der terroristischen Hamas als Menschenrechts- und Kriegsverbrechen gegen die bei dem Musikfestivals im Süden Israels, in verschiedenen Kibbutzim und Orten angegriffenen und verschleppten und teils vergewaltigten Frauen zu untersuchen und zu bestrafen. Beispielhaft können hier einige Verfahren gegen Kriegsverbrecher an ezidischen Frauen unter dem Internationalen Strafgerichtshof gelten. Genauso können im Workshop aktuelle antisemitische Diskriminierungen und Taten diskutiert werden.

 

Nach dem 7. Oktober 2023 sind die bestehenden Abkommen wichtig, die sexualisierte Gewalt der terroristischen Hamas als Menschenrechts- und Kriegsverbrechen gegen die bei dem Musikfestivals im Süden Israels, in verschiedenen Kibbutzim und Orten angegriffenen und verschleppten und teils vergewaltigten Frauen zu untersuchen und zu bestrafen. Beispielhaft können hier einige Verfahren gegen Kriegsverbrecher an ezidischen Frauen unter dem Internationalen Strafgerichtshof gelten. Genauso können im Workshop aktuelle antisemitische Diskriminierungen und Taten diskutiert werden.

 

Referentin: Marion Böker, unabhängige Expertin für CEDAW und Beraterin für Menschenrechte & Genderfragen sowie Vorstand Bet Debora.

 

Es gelten die Grundregeln gegenseitigen Respekts und die Hausordnung des Veranstaltungsortes.

 

 

 

Wir danken der Frauenbeauftragten des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf für die Unterstützung!

 


 

 

 

Jüdische Frauengeschichte im Jüdischen Museum Berlin

Der Thoramantel mit dem Logo von Bet Debora, angefertigt von Irene Kaufmann (in roter Jacke) und Monika Preuß, wurde 2011 im Jüdischen Museum Berlin ausgestellt

Führung durch die Dauerausstellung

am Sonntag, dem 26. März 2023 von 15 bis 16:30 Uhr mit Julie Reich

Die Teilnahme an der Führung ist begrenzt. Anmeldung unter bet.debora@gmail.com bis zum 22. März 2023.

Wir bitten vor Ort um einen Teilnahmebeitrag in Höhe von 6,00 €.

Anlässlich des Internationalen Frauentages und des Women’s History Month laden wir zu einer Führung durch die Dauerausstellung des Jüdischen Museums Berlin mit Julie Reich ein. Sie wird uns anhand von Objekten mit jüdischer Frauengeschichte in Deutschland vom Mittelalter bis zur Gegenwart bekannt machen.

 

 

Julie Reich stammt aus Lyon und lebt seit zehn Jahren in Berlin. Sie studierte Literatur und Philosophie in Berlin, Madrid und Jerusalem mit den Schwerpunkten Geschichte des Feminismus, jüdische Philosophie und Zionismus. Sie ist in der historischen und politischen Bildung tätig und arbeitet seit 2022 am Jüdischen Museum Berlin als Bildungsreferentin.

Gedenken an die »Fabrik-Aktion« und den Protest in der Rosenstraße

Der Initiativkreis und die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum laden zur Gedenkveranstaltung am Montag, dem 27. Februar 2023 ein

Am 27. Februar 1943 – vor 80 Jahren – fand im Deutschen Reich die »Fabrik-Aktion« statt, bei der Tausende Jüdinnen und Juden an ihren Zwangsarbeitsstätten verhaftet und anschließend nach Auschwitz deportiert wurden. In Berlin waren auch viele in sogenannter Mischehe Lebende darunter, die im Sammellager Rosenstraße 2–4, dem ehemaligen Wohlfahrtsamt der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, inhaftiert wurden. Als ihre Angehörigen erfuhren, wo sie sich befanden, versammelten sie sich vor dem Gebäude. Es waren vor allem Frauen und Kinder, die dort tagelang ausharrten – bis zur Freilassung der Festgenommenen.

Einladung Gedenken Rosenstrasse 2023

Programm

16.00 Uhr – Stilles Gedenken am Mahnmal Große Hamburger Straße, Berlin-Mitte

  • El Male Rachamin: Kantor Simon Zkorenblut, Jüdische Gemeinde zu Berlin
  • Kaddisch: Rabbiner Yitzhak Ehrenberg, Jüdische Gemeinde zu Berlin

anschließend Schweigemarsch zur Rosenstraße

16.15 Uhr – Gedenkfeier vor der Skulptur von Ingeborg Hunzinger, Rosenstraße, Berlin-Mitte

  • Begrüßung: Deborah Hartmann, Mitglied der Ständigen Konferenz, Leiterin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
  • Worte des Gedenkens: S. E. Prof. Ron Prosor, Botschafter des Staates Israel
  • Worte der Erinnerung: Inbar Chotzen, israelische Künstlerin
  • Merkwort: Dr. Mosche Abraham Offenberg, Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin
  • Trialogischer Austausch der Religionen: Marion Gardei, Kübra Dalkilic und Esther Hirsch
  • Hebräischer Gebetsgesang: Kantorin Esther Hirsch, Synagoge Sukkat Schalom
  • Kaddisch: Rabbinerin Gesa Ederberg, Jüdische Gemeinde zu Berlin

Am Ende der Gedenkzeremonie werden weiße Rosen vor der Skulptur von Ingeborg Hunzinger niedergelegt. Bitte bringen auch Sie auch eine mit! Herzlichen Dank!

Mit freundlicher Unterstützung des Instituto Cervantes Berlin, Initiativkreis: Anne Frank Zentrum, Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), Bet Debora e.V., Bezirksamt Mitte von Berlin, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Deutscher Juristinnenbund e.V. (Landesverband Berlin), Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit im Erzbistum Berlin, Frauenarbeit der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Frauenseelsorge im Erzbistum Berlin, Gedenkstätte Stille Helden, Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin, Jüdische Gemeinde zu Berlin, Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt, Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Stiftung Zurückgeben, Überparteiliche Fraueninitiative Berlin – Stadt der Frauen e.V.


Hinweis: Die Veranstaltung wird aufgenommen und anschließend im Internet zugänglich sein.
Wenn Sie an der Zeremonie teilnehmen, stimmen Sie zu, dass Foto- und Filmaufnahmen von der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum und dem Initiativkreis veröffentlicht werden dürfen.

 

 

Jung und Jüdisch in der DDR

Ein Gespräch mit Zeitzeuginnen


Dienstag, 11. Oktober 2022, 19 Uhr

Anne Frank Zentrum
Rosenthaler Str. 39
10178 Berlin

Eintritt frei, Für die kostenlose Teilnahme melden Sie sich bitte bis zum 10.10.2022 über folgenden Link an:
Zur Anmeldung


Im Anschluss besteht die Möglichkeit, bei Wein oder Wasser miteinander ins Gespräch zu kommen.

mit Sandra Anusiewicz-Baer, Juliette Brungs, Lara Dämmig und Annette Leo
Moderation: Nora Pester

Wie fühlten sich junge Jüdinnen und Juden in der DDR? Welche Bedeutung hatten die Familie und die kleine jüdische Gemeinschaft für ihr Leben? Wie prägten die Familiengeschichte, die Erfahrungen der Eltern und Großeltern in der NS-Zeit ihre Identität? Wie empfanden sie die offizielle Auseinandersetzung mit der NS-Zeit und dem Holocaust? Wie erlebten sie das Ende der DDR?

Ausgangspunkt ist das Kinderferienlager des Verbands der jüdischen Gemeinden in der DDR, das ab 1961 jedes Jahr an der Ostsee stattfand. Paradigmatisch steht es für einen geschützten, aber auch vor der Mehrheitsgesellschaft verborgenen jüdischen Ort.

Sandra Anusiewicz-Baer und Lara Dämmig haben Interviews mit ostdeutschen Jüdinnen und Juden geführt, die in den jüdischen Gemeinden in der DDR aufwuchsen, sammelten Fotografien, Erinnerungsstücke, Briefe, Postkarten und Tagebuchaufzeichnungen. In ihrem Buch „Jung und Jüdisch in der DDR“, das 2021 bei Hentrich & Hentrich erschien, machen sie mit einem bisher wenig bekannten Kapitel deutsch-jüdischer Geschichte bekannt. Juliette Brungs und Annette Leo haben mit einem Interview und einem Artikel über die Gruppe „Wir für uns“ zu diesem Band beigetragen.

Dr. Sandra Anusiewicz-Baer studierte Erziehungswissenschaften, Judaistik und Islamwissenschaften in Berlin und Haifa sowie Kulturmanagement in Hamburg. Seit 2013 leitet sie das Zacharias Frankel College, eine Ausbildungsstätte für konservative/Masorti Rabbinerinnen und Rabbiner an der Universität Potsdam. Ihre Dissertation mit dem Titel „Die jüdische Oberschule in Berlin. Identität und Jüdische Schulbildung seit 1993“ erschien 2017. Sie ist in der Dresdner jüdischen Gemeinde aufgewachsen.

Dr. Juliette Brungs studierte Germanistik, Mittelalterliche Geschichte und Kunstgeschichte an der Humboldt Universität und promovierte in German-Jewish Studies in den USA zum Thema „Politische Performance-Kunst jüdischer Künstler:innen in Deutschland“; lebt in Berlin, arbeitet als freie Autorin, Mediatorin, Beraterin und politische Bildnerin, war in der Kinder- und Jugendgruppe der Ostberliner Jüdischen Gemeinde aktiv.

Lara Dämmig studierte Bibliothekswissenschaft und Management von Kultur- und Non-Profit-Organisationen und arbeitet für mehrere jüdische Organisationen in Berlin. 1998 war sie Mitbegründerin von Bet Debora, einem europäischen Netzwerk jüdischer Frauen. Bei Hentrich & Hentrich sind zudem von ihr erschienen: „Jüdisches im Grünen“ (gemeinsam mit Judith Kessler), und „Jüdisches in Pankow“. Sie war Mitglied der Ostberliner jüdischen Gemeinde.

Dr. Annette Leo, geboren in Düsseldorf. Studium der Geschichte und Romanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Tätigkeit als Historikerin und Publizistin. Beschäftigt sich vor allem mit Geschichtsbildern, Geschichtsbewusstsein, mit biografischen Forschungen und Oral History. Zuletzt ist von ihr erschienen: Das Kind auf der Liste. Die Geschichte von Willy Blum und seiner Familie, Berlin 2017. Sie gehörte der Gruppe „Wir für uns“ an, die sich in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre regelmäßig in der Ostberliner jüdischen Gemeinde traf.

Dr. Nora Pester ist die Verlegerin des auf jüdische Kultur und Zeitgeschichte spezialisierten Hentrich & Hentrich Verlags in Leipzig.

In Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum e. V. und dem Netzwerk jüdisches Leben e. V.